Ein neues smartes Internet nimmt langsam Gestalt an.

Was sich hinter den beiden Begriffen verbirgt und welche Einflüsse das Internet der Zukunft hat, erläutern wir in unserem Beitrag.

Zu Beginn unterscheiden wir zwischen den Begrifflichkeiten Web 3.0 und Web3:


Web 3.0 = Semantic Web

Web 3.0 ist ein vom Erfinder des World Wide Web (Tim Berners-Lee) 2001 erstmalig erwähnter Begriff. Er meint damit ein World Wide Web, das auf der Datenebene alles miteinander verbindet, um das volle Potenzial der Daten auszuschöpfen. Im Gegensatz zum aktuellen Internet, bei dem einzelne Dokumente über Links (URLs) miteinander verknüpft sind und sich dadurch Informationssilos bilden, speichert das Semantic Web alle Daten an einem zentralen Ort. Außerdem werden die Informationen/Daten miteinander in Bezug gesetzt und die Verknüpfungen mit Bedeutungen angereichert. Somit profitieren die User von einer einfachen Kontrolle, welche Applikationen, welche ihrer Daten verwenden / Zugang haben.

Evolution zum Web 3.0:

  • Web 1.0: Das Web 1.0 bestand zum Großteil aus statischen Websites. Nutzende waren ausschließlich Konsumenten von Inhalten.
  • Web 2.0: Im Web 2.0 werden Inhalte häufig über Plattformen bereitgestellt. Die User sind selbst zu Content-Produzenten geworden. Beispiele für Web 2.0 sind soziale Medien oder Netzwerkdienste wie Blogs oder Wikis.
  • Web 3.0: Das Web 3.0 bezeichnet die Weiterentwicklung des World Wide Web zu einem semantischen Web.

Web3 = Dezentralisiertes Web

Die Idee des Web3 ist 2014 entstanden, um die Dominanz und zentralisierte Macht der wenigen großen Web2-Unternehmen wie Google, Amazon oder Meta abzuschwächen. Web3 versucht das Problem zu lösen, dass im Web2 einige wenige Plattformen die Daten der User besitzen und kontrollieren. Mittels Blockchain-Technologien soll ein dezentralisierter Datenspeicher ermöglicht werden und der Daten-Besitz wieder auf den User übergehen. Die User entscheiden selbst wer Zugang zu ihren Daten und somit ihrer Identität erhält. Konkret funktionieren würde das Web3 über Kryptowährungs-Wallets, mit denen andere Blockchain-Applikationen interagieren. User können über diese Wallets festlegen, wer ihre Daten lesen kann.

Definition Blockchain:

Eine Blockchain ist eine verteilte, dezentrale Datenstruktur, welche Transaktionen transparent, chronologisch und unveränderbar in einem Netzwerk speichert. Blockchain-Systeme verwenden kryptographische Mechanismen zur netzwerkweiten Verifikation des Systemstatus.(https://wi-lex.de/index.php/lexikon/informations-daten-und-wissensmanagement/datenmanagement/datenbanksystem/blockchain/

Dezentrale, chronologisch aktualisierte Datenbank mit einem aus dem Netzwerk hergestellten Konsensmechanismus zur dauerhaften digitalen Verbriefung von Eigentumsrechten. (https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/blockchain-54161)

Technologien wie Blockchain ermöglichen eine langsame, aber stetige Entwicklung hin zu einem weniger stark zentralisierten Internet. Das wiederum hat faszinierende Folgen im Hinblick auf Sicherheit, Datenschutz und Zuverlässigkeit.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Der Fokus des Semantic Webs liegt auf Effizienz und Intelligenz, indem die Daten über alle Websites hinweg miteinander verlinkt werden. Dazu werden Technologien zum Datenaustausch wie z.B.: RDF, SPARQL oder OWL verwendet.

Im Gegensatz dazu liegt der Fokus von Web3 erstens auf der Datensicherheit und zweitens in der Selbstbestimmung der User über ihre Identität und ihre Daten. Dabei kommt die Blockchain Technologie zum Einsatz.

Gemeinsam haben beide Ansätze, dass die User-Daten vom User selbst zu kontrollieren sind und folglich eine bessere Version des derzeitigen Internets zu entstehen beginnt.

Beide Begriffe werden heute quasi als Synonym verwendet, wobei meistens eher Web3 und die dezentralisierten Technologien gemeint werden.

Vorteile und Nachteile von Web3

Vorteile

  • Durch die Dezentralisierung hat der User mehr Kontrolle über seine eigene digitale Identität und seinen digitalen Fußabdruck. Außerdem können die eigenen Daten sicher verwaltet werden.
  • Mittels Tokenisierung über die Blockchain-Technologie wird Eigentum digital abgebildet und übertragen. Dadurch entstehen enorme Effizienz-Vorteile in Bezug auf die Übertragbarkeit und die Kosten.
  • Durch Web3 wird die Plattformabhängigkeit der User und in Folge auch der Daten reduziert.

Nachteile

  • Web3 ist im Moment mehr ein Buzzword als Realität.
  • Die Nutzerfreundlichkeit von Web3 Anwendungen ist bisher eher gering.
  • Die Skalierbarkeit und die Schnelligkeit sind zu verbessern.
  • Fraglich ist, wie dezentral das Web3 tatsächlich werden kann und wie sich verhindern lässt, dass große Investoren das System wieder zu ihrem Vorteil nutzen.

Anwendungsgebiete von Web3

  • Tokens: 
    • Es gibt zum einen austauschbare Tokens, von denen jeder einzelne jeweils gleich viel wert ist. Das wichtigste Beispiel dafür sind die dezentralen Kryptowährungen. Diese basieren auf einem Peer-to-Peer-Netzwerk auf Basis von Blockchain und sorgen dafür, dass Banken nicht mehr als Mittelsmann benötigt werden.
    • Eine andere Art von Tokens sind die nicht austauschbaren Tokens (englisch: Non-Fungible-Tokens = NFTs). Durch diese NFTs können digitale Vermögenswerte, wie zum Beispiel Kunstwerke, eindeutig identifiziert werden
  • Ethereum-Netzwerk: Ethereum basiert ebenfalls auf Blockchain und ist eine digitale Plattform, um dezentralisierte kollaborative Anwendungen zu schaffen. Zum Beispiel ermöglicht Ethereum die Automatisierung von Token-basierten Transaktionen.
  • Metaverse: Das Metaverse ist eine virtuelle Realität, in der virtuelle Erlebnisse, Inhalte und Medien miteinander verbunden werden. Über das Metaverse können Menschen miteinander kommunizieren, handeln und interagieren.

Prognose für die Zukunft

Derzeit ist das Web3 bzw. das Web 3.0 noch eher ein Buzzword als wirklich Realität. Experten schätzen diese Technologie als sehr sinnvoll ein, wonach die Entwicklung des World Wide Web langsam, aber sicher in Richtung Web3 geht.

Voraussichtlich wird Web3 parallel zu Web 2.0-Websites laufen und Betreiber dieser Websites werden Web3-Technologien übernehmen müssen, um noch relevant zu bleiben.

Wir bei dataformers verfolgen laufend Entwicklungen wie diese und beraten Sie frühzeitig, um Ihre digitalen Innovationsvorhaben Realität werden zu lassen!

 

Quellen: 

https://www.seo-analyse.com/seo-lexikon/w/web-3-0/

https://coinmarketcap.com/alexandria/de/article/what-is-web-3-0

https://www.reworked.co/information-management/why-web3-and-web-30-are-not-the-same/

https://www.nexxworks.com/blog/web3-and-web-3-0-are-not-the-same-thing-heres-why

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